Seit 1999 gehen wir jedes Jahr zweimal im Jahr ins gleiche Hotel und haben uns dort auch der Katzen angenommen. Die ersten Jahre hielt es sich mit dem Katzenproblem in Grenzen, es war zwar vorhanden, aber nicht in dem Maße wie jetzt. Die Änderung des Gesetztes für die Einfuhr von Tieren in 2005 aus nicht EU-Ländern war fatal für die Tiere dort, und aus anderen nicht EU-Ländern, außer der Schweiz.
Wir hatten Glück, im Hotel durften wir uns in Sachen Katzen frei bewegen. Der Tierarzt brachte Fallen und Boxen und Futter. Auch er durfte auf das Hotelgelände, was in der Türkei nicht üblich ist. Wir arbeiten mit dem örtlichen Tierarzt sehr gut zusammen. Er ist sehr kompetent und macht uns sehr gute Sonderpreise. Ich kann nicht sagen, wie viele Katzen wir schon kastrieren lassen haben, aber es waren über hunderte und mehr ... keine Ahnung. Als das neue Gesetzt kam, hatten wir in dem Jahr danach in einer Woche 23 Katzen kastriert. Danach waren es bei jedem Urlaub so zwischen 10 -15 Tiere. Die letzten Jahre waren es meistens so +- 5 Stück. Am Ende unseres Urlaubs im Oktober 2012 war keine unkastrierte Katze mehr auf dem Hotelgelände - das war ein tolles Gefühl. Leider haben wir die meisten Katzen nie wieder gesehen. Ich mache mir immer vor, dass sie eventuell in anderen Hotels sind, oder im Dorf eine Stelle gefunden haben - will nicht glauben, dass sie Tod sein könnten. Bei den älteren Katzen kommt es jetzt immer häufiger zu Zahnproblemen. Im Winter, wenn es uns möglich ist, lassen wir vom Tierarzt den einen oder anderen Sack Katzenfutter bringen. Leider ist es nie so viel, wie die Tiere brauchen. Ich mache mir immer große Sorgen um die Katzen. Und wie sich jetzt, Mai 2014, herausgestellt hat, mit recht.
Aber erst ein paar Bilder. Danach erzähle ich euch, dass meine Sorgen nicht unbegründet waren
Die Katzen in der Türkei

Mutter wurde kastriert und das Baby war schlimm krank und hat es nach 4 Tagen in der Klink überlebt. 2 Babys haben es nicht geschaftt.

Felix hatte ein Halsband an. Deswegen wurde das Ohr nicht geschnitten, sondern eine kleine Markierung gemacht.

Musste hinten kahl rasiert werden. Das Fell war ganz verfilzt.

Mutter wurde kastriert und das Baby war schlimm krank und hat es nach 4 Tagen in der Klink überlebt. 2 Babys haben es nicht geschaftt.
Ich könnte noch mehr Fotos zeigen, es würde aber dann bestimmt langweilig werden. Jetzt möchte ich erzählen, warum meine Sorgen nicht ohne Grund waren.
Oktober 2012 waren wir beim Robinson Club eingeladen. Man hat uns deren Katzenprojekt vorgestellt, was wirklich vorbildlich ist. Das Gelände ist um ein vieles größer als das Hotel, wo wir sind. Auf dem Gelände sind mehrere Futterhäuser aufgestellt, die immer mit Futter gefüllt sind. Ausreichend Wasser ist auch vorhanden. Bei der Besichtigung wurde gesagt, dass dort ca. 30 Katzen sind. Was ich sehr wenig fand, da dort für die Tiere "all inklusive" ist.
Abends habe ich dann die Katzen in unserem Hotel gezählt. Das Hotel besteht aus zwei Teilen; Hotel und eine Villenanlage. Ich kam zusammen auf 60 Katzen - alle kastriert und es war am Ende unseres Urlaubs keine mehr da, die nicht kastriert war. Winter 2012 / 2013 war das Hotel 6 Monate geschlossen. Katastrophe für das Personal und die Katzen. Über die befreundetet Tierärztin habe ich für die Katzen ein paar Säcke Futter bekommen und ich habe noch was vom Tierarzt vor Ort bringen lassen. Ich hoffte, dass dies zur Überbrückung reicht - richtig satt konnten sie nicht davon werden. Im Mai 2013 dann der Schock - 20 Katzen weniger. Fast alle, die schon seit Jahren dort waren und schon mehr Durststrecken mitgemacht hatten. Ich habe es auf die 6 Monate, die das Hotel geschlossen war, geschoben.
Es gab Hoffnung. Die Tochter vom Hotelbesitzer sprach davon, Futterstellen für die Katzen einzurichten. Ich habe mehrfach meine Hilfe angeboten. Als wir im Oktober 2013 wieder da waren, wieder einige Katzen weniger. Das ist über den Sommer so noch nie passiert, da es in der Zeit ausreichend zu essen gibt. Hatten keine Erklärung dafür finden können. Wir gehen immer über das Villengelände spazieren und geben den Katzen dann auch was zu essen und halten Ausschau nach neuen, nicht kastrierten Tieren. Dabei haben wir eine Art Falle gesehen, die mit einem Giftköder versehen war. Wir waren erschrocken. Der Köder sah aus, als ob er für Ratten war und da die Falle dort stand, wo sich die Katzen nicht aufhalten, es aber viele Hühner gibt, dachten wir, dass die Falle nicht den Katzen gilt. Die Packen solche Giftköder nicht an.
Als wir dann im Mai 2014 in Hotel kamen, habe ich 26 Katzen vermisst. Es waren im Hotel / Restaurant nur noch 5 Katzen da. Und auf dem Villengelände ca. 10 Stück. Im Winter war das Hotel einen Monat geschlossen und ich habe für die Zeit genug Futter bringen lassen. Wir haben gefragt und gefragt was passiert ist - keine Antwort. Wir haben diesmal nicht unser Stammzimmer bekommen, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Wir sind wie immer über das Gelände gegangen und haben noch intensiver gesucht - nichts. Katzen, die seit ewigen Zeiten da waren weg. Nach jedem Essen bin ich in Richtung unseres alten Zimmers gegangen und dann mal ein Stück weiter - dort stand die Falle, die wir im Oktober gesehen hatten.Bei unseren ersten Rundgängen war sie nicht da. Ich habe sofort die Federung rausgezogen und die Falle so stehen lassen. Vernichten bringt nichts, dann ist sofort wieder eine neue da. Mehrmals am Tag haben wir geschaut, ob die Federn noch los sind. Nachdem wir so nichts erfahren konnten, haben wir nach einiger Überlegung die Tochter des Inhabers gefragt, was es mit der Falle auf sich hat. Direkt bei der Anreise hatten wir erwähnt, dass wir so viele Katzen vermissen - keine Antwort. Ich muss wohl dazu sagen, dass Sie Angst vor Katzen hat und so beschäftigt ist und nicht auf so was achtet. Jedoch sagte Sie uns jetzt wieder, dass Futterstellen in Überlegung sind. Da ich Fotos von den Häusern vom Robinson Club hatte, hat Sie sich diese kopiert. Sie muss es mit Ihrem Vater besprechen, schon wegen der Kosten.
Also, als wir die Tochter auf die Falle angesprochen hatten, wusste Sie nichts davon. Einer der Geschäftsführer und noch ein Manager kamen hinzu. Es wurde Unruhig und gesagt, dass die Falle nicht für die Katzen sind, sondern für die Marder, die immer hinter den Hühnern sind. Haben wir das geglaubt - ich kann es nicht sagen. Morgens drauf bin ich wieder an der Falle gewesen und die Feder war wieder gespannt und eine Katze war drin. Wir haben die Katze mit viel Mühe in eine Transportbox umgesetzt und zum Tierarzt gebracht. Ebenfalls haben wir den Manager angesprochen und nicht um den heißen Brei geredet. Ich habe das Foto gezeigt und gefragt, ob die Katzen getötet werden. Oh, oh, die türkische Ehre und der Glaube. Nein. Katzen sind heilige Tiere, kein Türke tötet eine Katze usw.
Wir wollten sofort einen Flug nach Hause buchen, hatten aber leider unsere Kreditkarte nicht dabei. Also mussten wir da bleiben. Die Worte vom Manager, warum sollten wir die Katzen fangen, wenn mir erlaubt wird, mich um die Katzen zu kümmern / zu kastrieren - alles gelogen. Wir waren so was von fertig und wollten nicht mehr in das Hotel. Haben aber leider schon gebucht. Wir sind immer noch nicht sicher, ob es Sinn macht, ein anderes Hotel zu suchen. Der Tierarzt sagt: so sind die Türken. Auch er verzweifelt oft und will seinen Beruf nicht mehr ausüben. Er denkt nicht, dass die Tiere tot sind. Es ist üblich, dass die Katzen z. B. in Kiris eingefangen und nach Kemer gebracht werden und umgekehrt. Denk positiv, da wo "deine" Katzen jetzt sind, sind nur kastrierte. Das ist kein Trost.
Wir werden jetzt mit der Tochter über Futterhäuser und die Kosten sprechen. Werden auch nochmals erklären, dass es keinen Sinn macht kastrierte Tiere einzufangen. Dann ist Platz für "neues Elend" mit Katzenbabys und Revierkämpfen da. Wir sind der Meinung, dass die Tochter von all dem nichts wusste.
Und wir wollen auch der Dame im Dorf mit der Futterstelle, wo so ca. 30 Katzen nicht kastriert sind, helfen.